Gelenkschmerzen - was hilft: Mit 6 Tipps gut durch den Winter

Gelenkschmerzen - was hilft: Mit 6 Tipps gut durch den Winter

Der Winter bringt eine große Herausforderung für unsere Gelenke. Bewegungsmangel, Kälte und ungünstige Ernährung können dazu führen, dass die Gelenke öfter schmerzen und sich bestehende Entzündungen verschlimmern. Was Sie dagegen tun können und welche Mittel bei Gelenkschmerzen helfen, erfahren Sie hier in unseren 6 praktischen Tipps.

Tipp 1: Halten Sie Ihre Gelenke warm

Feuchtes und kaltes Wetter kann sich negativ bei Gelenkbeschwerden auswirken. Viele Patienten mit Gelenkentzündungen verspüren im Winter deutlich stärkere Symptome wie zum Beispiel schmerzende oder geschwollene Gelenke sowie gerötete Haut über dem entzündeten Gelenk.

Grund dafür ist die von Kälte ausgelöste Verspannung der Muskulatur. Erkalten Gelenke und verspannt sich die Muskulatur, die Durchblutung nimmt ab und der Stoffwechsel verlangsamt sich. Zudem kann die Gelenkflüssigkeit zähflüssiger werden, sodass es zu erhöhter Reibung in den Gelenken kommt.

Wärme ist ein besonders einfaches und wirksames Hausmittel gegen winterliche Gelenkschmerzen. Sie kann bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrose oder Gicht hilfreich sein. Nutzen Sie folgende Wärme-Anwendungen für Ihren Alltag:

- Knie-, Ellenbogen- oder Handgelenkwärmer zum täglichen Spaziergang

- Bäder, Moor- und Fangopackungen je nach Bedarf

- Knetübungen mit warmem Ton oder Sand bei Schmerzen in den Händen

- Wärmflasche für den gezielten Einsatz bei Tag und Nacht

      In welchen Fällen sollten Sie nicht auf Wärme zurückgreifen?

      Ob Wärme zur Schmerzlinderung beitragen kann, hängt von der Schmerzursache ab. Bei Gelenkentzündungen wie etwa einer Arthritis ist Wärme nicht zu empfehlen, da sie den Entzündungsprozess fördern kann. Bevor Sie Wärme einsetzen, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten.

      Tipp 2: Bleiben Sie auch im Winter in Bewegung

      Regelmäßige körperliche Aktivität sorgt dafür, dass der Gelenkknorpel optimal mit Gelenkflüssigkeit und Nährstoffen versorgt wird. Deshalb sollten Sie auch in der kalten Jahreszeit immer in Bewegung bleiben. Zwei Sportarten eignen sich dafür besonders gut:

      Radfahren

      Durch die gleichmäßige Bewegung der Beine beim Radfahren wird die Produktion von Gelenkflüssigkeit vor allem in den Kniegelenken und der Hüfte gefördert. So gelangen wichtige Nährstoffe in den Knorpel und Abbauprodukte können abtransportiert werden.

      Schwimmen

      Beim Schwimmen wird der Bewegungsapparat durch den Auftrieb des Wassers befördert und die Gelenke werden entlastet. Schwimmen hilft Ihnen auch dabei, genau die Muskeln aufzubauen, die Ihre Gelenke stützen.

      Allerdings sollten Sie beim Sport stets darauf achten, sich nicht zu überanstrengen und regelmäßig Pausen einzulegen.

      Tipp 3: Vermeiden Sie Fehlbelastungen der Gelenke

      Ob am Schreibtisch oder auf der Couch - gerade im Winter verbringt man viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Um Ihre Gelenke zu schützen, sollten Sie langes Sitzen oder Stehen in unveränderter Position möglichst vermeiden. Dauerhafter Bewegungsmangel kann dazu führen, dass Muskeln und Knochen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dies kann zu verstärktem Verschleiß der Gelenke beitragen.

      Schwere Lasten richtig tragen

      Auf sehr einseitige Belastungen der Gelenke sollten Sie nach Möglichkeit verzichten. Besonders das regelmäßige Heben und Tragen schwerer Lasten kann zu Gelenkverschleiß führen. Versuchen Sie daher, beim Tragen schwerer Gegenstände Hand- und Schultergelenke nicht zu überlasten und eher die Arme zu verwenden, sowie Lasten eng am Körper zu tragen.

      Auf passendes Schuhwerk achten

      Die richtigen Schuhe spielen eine wichtige Rolle bei Gelenkbeschwerden, denn eine Fehlstellung der Füße wirkt sich nachteilig auf die Gelenke aus. Um hier Abhilfe zu schaffen, können orthopädische Einlagen helfen. Ebenso ist es wichtig, auf besonders bequeme Schuhe zu achten.

      Insbesondere Schuhe Wenn Sie Sport treiben, sollten Sie zudem Schuhe mit sehr gut gedämpften Sohlen tragen, um die Gelenke vor Stößen zu schützen.

      Tipp 4: Behalten Sie Ihr Körpergewicht im Blick

      Gelenkschmerzen entstehen oft dadurch, dass zu viel Druck auf den Knie- und Hüftgelenkenlastet und es so schneller zu Abnutzungserscheinungen und Verschleiß kommt. Auch, wenn das Abnehmen in der kalten Jahreszeit besonders schwerfällt: Schon durch einen Gewichtsverlust von nur wenigen Kilo können Sie Ihre Gelenke wirkungsvoll entlasten.

      Neben der erhöhten mechanischen Belastung, wirkt sich Übergewicht auch über den Stoffwechsel auf die Gelenke aus. So schütten Fettzellen bestimmte Botenstoffe aus, die Entzündungsprozesse fördern und so zum Abbau des Gelenkknorpels beitragen.

      Darüber hinaus steigert ein geringeres Gewicht das körperliche Wohlbefinden und die Beweglichkeit. Auch dies kommt - indirekt - Ihren Gelenken zugute.

      Tipp 5: Versorgen Sie Ihre Gelenke mit wichtigen Nährstoffen

      Mit einer bewussten Ernährung können Sie viel für Ihre Gelenke tun. Bei Gelenkschmerzen spielen vor allem drei Nährstoffe eine bedeutende Rolle:

      Omega-3-Fettsäuren

      Achten Sie darauf, genügend Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen. Diese Fettsäuren sind in der Lage, Entzündungsprozesse zu hemmen, die zu Gelenkschmerzen führen können.  Sie sind zum Beispiel in Fischsorten wie Hering oder Forelle sowie in Nüssen, Rapsöl, Olivenöl oder Leinöl enthalten. Die besten Omega-3 Fettsäuren sind allerdings in der Alge Schizochytrium sp. enthalten. Sie hat den Vorteil, dass Sie die notwendigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA im optimalen Verhältnis von 2:1 beinhaltet. Ein weiterer Vorteil ist außerdem, – im Gegensatz zu Omega 3 aus Fisch – dass Sie frei von Umweltgiften ist, da sie in großen Tanks unter hervorragenden hygienischen Bedingungen gezüchtet wird.

      Vitamin E

      Sorgen Sie für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E. Dieses Vitamin ist wichtig für die Gelenkflüssigkeit und hilft durch seine antioxidative Wirkung gegen Entzündungen. Pflanzenöle wie Sojakeim- und Sonnenblumenkernöl liefern Ihnen besonders viel Vitamin E.

      Arachidonsäure vermeiden

      Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure) ist im Körper an entzündlichen Prozessen beteiligt und sollte daher bei Gelenkbeschwerden möglichst gemieden werden. Sie ist unter anderem in fettem Schweinefleisch, Eigelb oder Schmalz zu finden. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Verzicht von tierischen Produkten einen hohen Beitrag zur Gesunderhaltung von Knochen, Sehnen und Gelenken leistet.

      Ausreichende Versorgung durch Nahrungsergänzungsmittel

      Viele für die Gelenke wichtige Nährstoffe können wir über unsere moderne Ernährung nur noch unzureichend aufnehmen, darunter Glucosamin und Kollagen. Deshalb empfiehlt es sich, diese Stoffe durch geeignete Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zuzuführen. Über Nahrungsergänzungsmittel können Sie sich außerdem mit hochdosiertem Omega-3 aus Algen versorgen, das – aus den oben genannten Gründen - den üblichen Omega-3-Fettsäuren deutlich überlegen ist.

      Tipp 6: Achten Sie auf Ihr seelisches Wohlbefinden

      Beim Thema Schmerz kommt der Psyche eine wichtige Rolle zu. Gerade in der kalten Jahreszeit kann sich das mangelnde Sonnenlicht negativ auf unsere Stimmung auswirken. Auch Stress und seelische Belastungen können sich in Form von Gelenkschmerzen äußern. Dazu kommt, dass durch eine negative Grundeinstellung Schmerzen oft stärker wahrgenommen werden. Sorgen Sie also für gute Stimmung. Sport, Spiel, Kreativität und viele Sozialkontakte- all dies ist auch gut für Ihre Gelenke.

      Auf Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol sollten Sie allerdings soweit wie möglich verzichten. Nikotinmissbrauch kann den Verlust von Gelenkknorpel fördern und das Risiko steigern, an rheumatoider Arthritis zu erkranken. Alkohol wiederum entzieht dem Körper Kalzium, einen besonders wichtigen Baustein unserer Knochen.

      Psychischem Stress lässt sich auch durch verschiedene Entspannungstechniken entgegenwirken. Regelmäßige meditative Übungen wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung helfen Ihnen wirksam bei stressbedingten Verspannungen.